Die zwischenmenschliche Kommunikation verläuft, wo sie bewusst gesteuert wird, auf nur zwei Ebenen:
– Der direkten und indirekten verbalen Kommunikation (direkt gesprochenes Wort, Telefon, Funk, Audiowiedergabe, Schrift, Druck usw.)
– Der nonverbalen Kommunikation (Tonlage, Gestik, Mimik, Haltung, Berührung usw.; ein erheblicher Teil der nonverbalen Kommunikation ist unbewusst).
Innerhalb des Organismus kommen noch zwei weitere allgemein bekannte Kommunikationsebenen dazu:
– Die elektrische Kommunikation über die Nervenbahnen
– Die chemische Kommunikation über die Körperflüssigkeiten (Blut, Hormone usw.)
Doch reichen die genannten Kommunikationswege nicht aus, um alle bekannten Phänomene und Wirkungen der Kommunikation zu erklären, weder im zwischenmenschlichen Bereich noch innerhalb des Organismus. So ist z. B. die Wirkung der gleichen Rede bei verschiedenen Sprechern sehr verschieden, selbst wenn diese sich um die gleiche Stimmlage, Gestik usw. bemühen; nur etwa 20% der Wirkung einer Rede beruht auf der Textinformation. Ebenso ist bekannt, dass die Synchronisation von vielen Milliarden elektrochemischer Zellabläufe, die jeder menschliche Organismus pro Sekunde zu bewältigen hat, allein über die nervale und humorale Kommunikation nicht zu leisten wäre.
Erst die naturwissenschaftliche Bestätigung von zwei zusätzlichen und grundlegenden Kommunikationsebenen, die in der empirischen Volksheilkunde und in der Geheimwissenschaft schon seit Jahrtausenden bekannt sind, hat den Blick stärker in die Richtung der archaischen (hypnotischen) Basiskommunikation gelenkt, wenn auch die konventionelle Medizin und die konventionelle Psychotherapie von ihrer praktischen Anwendung noch weit entfernt sind.
Eine dritte, von Ihnen bereits 1979 beschriebene zusätzliche Ebene wurde durch die neue geisteswissenschaftliche Disziplin der Spracharchäologie bestätigt. Neben den oben genannten sind also drei weitere menschliche Kommunikationsebenen aktiv, die im Verborgenen, jedoch sehr viel weitreichender wirken, als die anderen. Sie laufen in der Regel unbewusst ab (sowohl beim Sender als auch beim Empfänger), können aber durch besonderes Training zum erheblichen Teil bewusst verwendbar gemacht werden (detaillierte Beschreibung im Großen Handbuch der Hypnose). Diese drei Ebenen sind:
- Die besondere magische Benutzung des Wortes.
- Die Biophotonenkommunikation.
- Die nichtlokale (direkte) Kommunikation.
Alle drei Ebenen korrespondieren insofern zugleich auch mit hypnotischen Bewusstseinsebenen, als ihre Aktivierung mit einer Aktivierung entwicklungsgeschichtlich alter Bereiche des Nervensystems einhergeht. Sie eröffnen insofern den Zugang zu den ganzheitlichen, umfassenderen Kommunikationskanälen der archaischen Gehirnbereiche.
Die besondere Benutzung des Wortes ist gerade in unserer Zeit von hoher Bedeutung, sowohl in der zwischenmenschlichen Kommunikation, als auch in der Kommunikation mit sich selbst, also z. B. in der Formulierung der eigenen Gedanken, Wünsche und Vorsätze. Denn wir haben gelernt, unsere Sprache vor allem rational und abstrahiert zu verwenden. Wie wir aber wissen, sind die unbewussten Vorstellungen wirksamer als die bewussten Vorsätze. Ebenso sind die Botschaften, die das Unbewusste erreichen, wirksamer, als diejenigen, die sich nur an den rationalen Verstand wenden. Die hypnotisch wirksame Sprache muss deshalb den Regeln des Unbewussten angepasst sein (siehe Das große Handbuch der Hypnose). Rationale Sprache und rational formulierte Vorsätze können im Unbewussten oft das Gegenteil ihrer Absicht bewirken.
Die Biophotonenkommunikation läuft über Photonen, die von allen lebenden Zellen komplexer Organismen erzeugt werden. Sie übermittelt sowohl innerorganismische als auch zwischenmenschliche Botschaften. Zum Beispiel ist die Empfindung einer “sympathischen oder antipathischen Ausstrahlung” eines Menschen vorwiegend das Resultat der unbewussten Biophotonenkommunikation. Auch in der sogenannten Geistheilung, der Heilung über Handauflegen, spielt sie eine große Rolle. Die Biophotonenkommunikation ist ebenfalls durch geeignete Übungen in Hypnose bis zu einem gewissen Grad bewusst erlernbar (Literatur: Werner J. Meinhold: Das große Handbuch der Hypnose; außerdem in: G. Condrau / W. Dogs / W.J. Meinhold (Hrsg.) Haut ganzheitlich verstehen und heilen, die Beiträge von W.J. Meinhold: Haut, Hand, Hypnose und Sprache als Mittler des Heilmagnetismus und von Fritz-Albert Popp/Weiping Mei: Die Haut als Lichtspeicherorgan – Ein Befund aus der Biophysik).
Die nichtlokale (direkte) Kommunikation (NK) ist allgemein unter der Bezeichnung Telepathie (griech. Fernfühlen) bekannt. Obwohl ihre Existenz immer wieder in Zweifel gezogen wird, ist sie seit vielen Jahrzehnten zweifelsfrei nachgewiesen. Ebenso ist ihre physikalische Parallele, die bereits von Einstein postulierte NK zwischen Quantensystemen, zwischenzeitlich nachgewiesen. Nichtlokal, also nicht örtlich abhängig, bedeutet physikalisch zugleich: nicht zeitlich abhängig. Die NK benötigt also keine Zeit. Allein diese Eigenheit revolutioniert das hergebrachte Verständnis der menschlichen Kommunikation ganz allgemein und der Grundlagen von Gesundheit und Krankheit insbesondere. Zusammen mit den Erkenntnissen der durch die Hypnologie erweiterten Tiefenpsychologie lassen sich hieraus äußerst weitreichende Konsequenzen für das praktische Verständnis und die Verbesserung der menschlichen Kommunikation herleiten, vor allem der konflikthaften Kommunikation. Im Alltag ist uns die NK vor allem durch die nichtlokale emotionale Beziehung zwischen Müttern und Kindern bekannt, wenn z. B. eine Mutter über die Entfernung hinweg fühlt, dass es ihrem Kind nicht gut geht. Zuweilen geschieht es auch, dass einem unvermittelt jemand einfällt, an den man seit langem nicht gedacht hatte, und im nächsten Augenblick klingelt das Telefon oder es trifft kurz darauf ein Brief von ihm ein. Vor allem in nahen Beziehungen können die Erkenntnisse über die Natur der NK und das Erlernen eines bewussteren Umgangs mit ihr von kaum zu überschätzendem Nutzen sein. Die Hypnose ist auch bei der NK der maßgeblich beteiligte Bewusstseinszustand (siehe: Das große Handbuch der Hypnose).
Die karmische Kommunikation ist ein besonderer Bereich menschlicher Kommunikation, der bisher noch nicht sehr gründlich erforscht ist, aber nach Erfahrungen von Experten in nahen Beziehungen oft eine große Rolle spielt. Karma (sanskrit: Wirkung) ist ein Begriff aus der Reinkarnationslehre (Wiederverkörperungslehre). Das Karma-Gesetz besagt, dass dem geistigen Ich eines Menschen alles Denken, Tun und Lassen eines Erdendaseins, insoweit es nicht in absichtsloser Liebe geschieht, so lange als Karma anhaftet, bis es seinen Ausgleich gefunden hat. Das geistige Ich verkörpert sich demnach immer wieder (reinkarniert) in aufeinander folgenden Existenzen und begegnet – in verschiedenen Beziehungen und Gestaltungen – all den Menschen aufs Neue, mit denen es ungelöstes Karma aus Vorinkarnationen verbindet.
Solche karmische Beziehungsgrundlagen lassen sich beispielsweise vermuten, wenn man bei der ersten Begegnung mit einem Menschen den Eindruck hat, diesen schon seit Urzeiten zu kennen. Auch Konfliktbeziehungen mit dennoch tiefer Bindung haben zuweilen eine karmische Grundlage. In der heutigen Zeit kommt es auch immer öfter zu sogenannten déjà vu-Erlebnissen, einem spontanen Wiedererkennen von Orten oder Personen in alten Zusammenhängen aus einer Vorinkarnation.
Auch diese Erinnerungen und Kommunikationsebenen laufen über das hypnotische Bewusstsein, sei es spontan induziert, wie bei der spontanen nichtlokalen Kommunikation, oder bewusst herbeigeführt, wie bei der Reinkarnationstherapie. Naturgemäß unterliegen vermeintliche karmische Erinnerungen der Möglichkeit von unbewussten Selbsttäuschungen und können auch andere Quellen haben. Literatur zu diesem Thema umfasst unter anderem Werke wie “Der Wiederverkörperungsweg eines Menschen durch die Jahrtausende – Reinkarnationserfahrung in Hypnose” von Werner J. Meinhold und “Das menschliche Bewusstsein – Annäherungen an ein Phänomen” von Werner J. Meinhold, Gion Condrau und Gerhard Langer.
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